Besuch der Sternwarte Sirius in Sigriswil b. Schwanden


Mail an den Verfasser des Berichts:



Am 13. Dezember 2002 besuchte ich die Sternwarte Sirius in Sigriswil ob Schwanden. Aufgrund ihrer sehr schönen Lage hoch am Nordost-Ufer des Thunersees vereint diese Sternwarte vorzügliche Beobachtungsbedingungen und gute Erreichbarkeit und ist daher immer einen Besuch wert. Ich durfte bereits zum zweiten Mal Gast sein und vom umfassenden Wissen des Demonstrators Markus Bütikofer (ist ebenfalls Mitglied der AGB) profitieren. Mit sicherem Sinn weiss er, jeden Besucher mit neuen Objekten am gestirnten Firmament zu überraschen; dies gelang ihm dieses mal unter Anderem mit der Präsentation des nur bei wirklich guten Bedingungen zu sehenden Pferdekopfnebels im Sternbild Orion.
Ich möchte ihm und auch dem restlichen Team der Sternwarte Sirius hiermit nochmals für den schönen Abend danken.

Da ich selber nicht Auto fahre, bot mir M. Bütikofer an, bei Ihm mitzufahren. Diese Gelegenheit nahm ich dankend an, musste allerdings dann das Ende der öffentlichen Demonstrationen abwarten, um mit seiner Hilfe das grosse Teleskop für die obenerwähnten Beobachtungen nutzen zu können. Dies gab mir Gelegenheit, einige Bilder der Umgebung zu machen. Inspiriert durch den noch hoch stehenden Mond und ein wunderbares Nebelmeer über dem Thunersee packte ich meine Nikon CoolPix 995 (Digitalkamera) aus und versuchte die erste Langzeitbelichtung. Ich staunte nicht schlecht angesichts des am kleinen Monitor angezeigten Ergebnisses und auch die langsam mit ihrer Arbeit zu Ende kommende Crew der Sternwarte war sehr von den Bildern angetan. Nun versuchten wir zusammen, die Stimmung um den Ort bestmöglich einzufangen und einige der gemachten Bilder können Sie hier sehen. Die Kamera erlaubt eine maximale Belichtungszeit von 60 Sekunden, hat eine grösste Blendenöffnung von 2.8 und kann auf (virtuelle) Filmempfindlichkeiten zwischen 100 und 800 ASA eingestellt werden.

Nebelmeer über dem Thunersee
Das Bergpanorama wird vom Mond in ein weiches Licht getaucht. Am gegenüberliegenden Seeufer sieht man die Lichter von Spiez und darüber den Niesen.

Belichtungszeit: ca. 1 Min.
Die Sternwarte und das Planetarium
Beide Bilder zeigen die Sternwarte (links) und die (etwas flachere) Kuppel des Planetariums. Die linke Aufnahme gestattet den Blick in die geöffnete Sternwartenkuppel; man sieht das Spegelteleskop, welches eine freie Öffnung von 63 cm hat. Das Foto rechts zeigt den für die Anlage namensgebenden Stern Sirius (α CMa - Hellster Stern im Sternbild Grosser Hund), welcher symbolträchtig über den Gebäuden aufgegangen ist.

Belichtungszeiten: ca. 1 Min.
Wie bei Tage...
...so auch bei Nacht. Diese Aufnahme zeigt die enormen Möglichkeiten, welche die heutigen digitalen Kompaktkameras bieten. Mit etwas Experimentieren gelangt man häufig zu erstaunlichen Ergebnissen. Obwohl das Bild leicht verrauscht ist, glaubt man zuerst wohl an eine Fotomontage. Die Sterne scheinen bei Tageslicht über der Landschaft zu stehen. Das Bild wurde am gleichen Tag - und beinahe zur gleichen Zeit - wie die vorangegangenen gemacht.

Die Filmempfindlichkeit wurde auf 800 ASA eingestellt; die Belichtungszeit betrug 1 Min.
Sternwarte mit Orion
Das Sternbild Orion ist über der Sternwartenkuppel aufgegangen. Die linke Aufnahme erlaubt wiederum den Blick auf das rötlich beleuchtete Fernrohr. Das Äussere der Kuppel wurde kurzzeitig von den Scheinwerfern eines vorbeifahrenden Autos angestrahlt. Das rechte Bild zeigt eine "fehlerlosere" Variante der Szene.

Belichtungszeiten: ca. 1 Min.
Bilder durch's Teleskop
Mit der Hilfe der beiden Demonstratoren Markus Bütikofer und Daniel Hug habe ich meine mitgebrachte WebCam (Philips ToUCam Pro) an das grosse Marcon-Teleskop angeschlossen. Kurze Zeit später erschienen auf dem Monitor des für diese Fotografiertechnik unerlässlichen Notebook-PC's die ersten Bilder der Mondoberfläche. Das linke Bild zeigt den Krater Clavius, welcher oft für die Beurteilung der Abbildungsleistung eines Amateurteleskops hinzugezogen wird. Im allerbesten Falle sollten aufgereiht in einem Halbrund sechs Krater in von links nach rechts absteigender Grösse sichtbar sein. Dies ist jedoch nur bei wirklich perfekten Bedingungen - insbesondere einer absolut turbulenzfreien Atmosphäre - möglich. Zudem sind Teleskope grösserer Öffnung wesentlich anfälliger gegenüber solchen Störeinflüssen.
Das rechte Bild zeigt den Ringplaneten Saturn. Man beachte, dass neben der berühmten Cassini-Teilung auch ansatzweise diejenige von Encke am äusseren Ringrand sichtbar wird.

Beide Bilder sind Komposite aus mehreren Einzelbildern. Es wurde jeweils ein kleines Filmchen (AVI) aufgenommen, woraus die besten "Frames" ausgewählt und mit spezieller Software zusammengefügt wurden.


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Letzte Aktualisierung am 02.01.2003